Südafrika Fieber
„The Africa-bug has bitten“. Afrika hat mich schon immer gereizt und so war die Freude groß, als ich die Nachricht bekam, dass ich mit Explorer ein paar Tage dieses faszinierende Land erkunden durfte. Sofort war mir klar: Hier muss ich so bald wie möglich noch einmal hin! Also wurde gleich für das nächste Jahr eine dreiwöchige Tour mit dem Mietwagen geplant.
Ende Oktober ging es dann endlich los, erst einmal Richtung Kapstadt. Dort angekommen, machten wir uns, nachdem wir Geld gezogen und die Kofferträger und Taxifahrer abgeschüttelt hatten, auf zur Avis Station, die man vom Flughafen durch eine kleine Unterführung erreicht. Die Übernahme verlief reibungslos und so konnte es, nach anfänglicher Verwirrung wer auf welcher Seite einsteigen muss, losgehen zu unserer ersten Unterkunft in Kapstadt, dem Acorn House im Stadtteil Oranjezicht. Hier wurden wir herzlich von Beate, der deutschen Besitzerin, empfangen und wir haben uns sofort wohl gefühlt. Das Gästehaus liegt in einer ruhigen und sicheren Wohngegend und man hat von dort einen herrlichen Ausblick auf den Tafelberg zur einen und Kapstadts Zentrum mit Waterfront zur anderen Seite.
Nachdem wir von Beate noch ein paar Tipps für unseren Aufenthalt in Kapstadt bekommen haben, machten wir uns zu Fuß auf in die Stadt. Die Long Street und die V & A Waterfront laden zum Bummeln, Shoppen und Essen ein. Ansonsten lässt sich Kapstadt auch gut mit dem Hop-on Hop-off-Bus erkunden. Man erhält einen guten Überblick über die Stadt und kann aussteigen, wo es einem gefällt. Es gibt so viel zu sehen und zu erkunden in Kapstadt, so dass ich mindestens vier Nächte hier empfehlen würde – und man schafft dennoch nicht alles. Auf jeden Fall einplanen sollte man auch einen Tagesausflug zum Kap der Guten Hoffnung. Die Pinguine am Boulders Beach zu beobachten ist einfach einmalig und die Landschaft auf dem Weg zum Kap traumhaft. Mit etwas Glück trifft man hier auch schon auf Strauße, Zebras oder die putzigen Klippschliefer.
Von Kapstadt machten wir uns auf in Richtung der berühmten Gartenroute, entlang der Küste in Richtung Port Elizabeth. Der erste Stopp führte uns in das Küstenstädtchen Hermanus, das für Walbeobachtungen bekannt ist. Nirgendwo sonst kommt man den Tieren so nahe wie hier. Zwischen Juli und November kommen südliche Glatt- und Buckelwale in die Bucht, um ihre Kälber zur Welt zu bringen. Wir konnten sie schon vom Ufer aus beobachten, da sie dort direkt unter der Wasseroberfläche liegen, um ihren Kälbern beim Atmen zu helfen. Ein einmaliges Erlebnis!
Zu unserem nächsten längeren Stopp in Oudtshoorn fuhren wir, mit einer Zwischenübernachtung in Swellendamm, durch die landschaftlich wunderschöne Kleine Karoo. Hier lernt man ein Stück ländlich-romantisches Südafrika kennen. Die sogenannte Route 62 führt durch grüne Täler, einsame Halbwüsten-Landschaften und über atemberaubende Gebirgspässe. Alle paar Minuten ertönten Jubelschreie vom Beifahrersitz, da die Landschaft so unfassbar schön war, dass man es kaum glauben konnte. Hinter jeder Kurve änderte sich die Landschaft und man war aufs Neue überwältigt. Alle paar Kilometer musste ich anhalten, damit wir die Landschaft in Ruhe genießen und Fotos machen konnten. Oder aber, weil es sich Affen auf der Straße gemütlich gemacht hatten.
Oudtshoorn selbst ist bekannt für seine Straußenfarmen. Sehenswert sind hier aber auch die Cango Caves, ein gigantisches Höhensystem mit spektakulären Tropfsteinformationen. Nach zwei Übernachtungen ging es dann wieder weiter Richtung Küste. Nach kurzen Stopps in Plettenberg Bay mit seinen herrlichen Stränden und Knysna, der schönen Lagunenstadt, erreichten wir das kleine Örtchen Wilderness für zwei weitere Übernachtungen. Hier erwartete uns ein traumhafter, fast menschenleerer Strand und ein Strandrestaurant, von dem aus man bei einem Cocktail oder Wein einen traumhaften Sonnenuntergang genießen konnte. Tagsüber haben wir uns im Ort Kanus ausgeliehen, mit denen wir den Fluss hinaufgepaddelt sind, um am Ende eine Rast inklusive Picknick mitten im Wald an einem Wasserfall einzulegen.
Weiter ging es in den Tsitsikamma Nationalpark - ein Traum für alle Naturliebhaber und Wanderbegeisterte! Die wild zerklüftete Berg - und Küstenlandschaft bietet für jeden etwas – ob Mountainbiking, Bungee-Jumping oder Rafting. Vor allem kommen aber Wanderfreunde auf ihre Kosten. Besuchen sollte man auf jeden Fall Storms River Mouth mit der berühmten Hängebrücke. Hier gibt es viele schöne Wanderwege, z. B. den Ottertrail, der ca. 40 Kilometer über wilde Wiesen und vorbei an Wasserfällen an der felsigen Küste entlang führt. Jeffrey´s Bay, ein kleiner Küstenort und Surfer-Hotspot, war unser letzter Stopp auf der Gartenroute. Dort haben wir den kompletten Tag am fast menschenleeren Strand verbracht, den Surfern zugeschaut, tolle Muscheln gesammelt und Delfine beobachtet, die in den Wellen spielten. Auch Wale konnten wir vom Strand aus in der Ferne sehen, wie sie aus dem Wasser sprangen oder riesige Fontänen in die Höhe schossen – einfach ein toller Tag!
Von hier ging es weiter nach Port Elizabeth, wo wir den Mietwagen wieder abgegeben haben, um weiter nach Durban zu fliegen. Auch in Durban lief die Übernahme des neuen Wagens reibungslos und so konnten wir uns schnell auf den Weg nach St. Lucia machen. Das süße Örtchen erreichten wir nach ca. 2,5 Stunden Fahrt über die gut ausgebaute Schnellstraße. Im St. Lucia Wetlands Guesthouse wurden wir schon von unseren Gastgebern Hettie und Derrick erwartet und südafrikanisch-herzlich begrüßt. Bei einem Willkommensgetränk bekamen wir Informationen und Tipps was man in St. Lucia alles unternehmen kann. Bekannt ist St. Lucia vor allem für seine Hippos, die dort im Fluss zuhauf anzutreffen sind und gerne auch mal durch den Ort laufen. Eines trafen wir dann gleich abends auf dem Weg zum Restaurant auf einem Supermarkt Parkplatz. Es ist schon beeindruckend, diese großen Tiere aus nächster Nähe zu sehen. Zu nah sollte man sich allerdings nicht heranwagen, da sie trotz süßem und gemütlichem Aussehen, sehr gefährlich werden können. Bei einer Bootstour auf dem Fluss kann man sie aus sicherer Entfernung beobachten und sieht mit etwas Glück auch Krokodile, die sich den Lebensraum hier mit den Hippos teilen.
Ansonsten lohnt es sich auf jeden Fall, einen Tag einzuplanen, um durch den Isimangaliso Wetlands Park zu fahren, der direkt an St. Lucia grenzt. Wir haben hier viele Tiere beobachten können, wie z. B. eine Nashornfamilie, die direkt neben unserem Auto her trottete und graste. Am Ende des Parks erwartete uns ein traumhaft langer Strand, wo man baden oder auch schnorcheln kann. Allerdings sollte man die Äffchen, die sich hier tummeln und gerne die ein oder andere Leckerei stibitzen, immer im Auge behalten. Von St. Lucia fuhren wir weiter ins Königreich Swasiland, was ich sehr spannend fand, da es nochmal eine völlig andere Kultur ist und die Menschen uns sehr freundlich und offen begegnet sind.
Unser persönliches Highlight der Reise war der Aufenthalt im Nthambo Treecamp, im privaten Klaserie Reservat gelegen, das an den Krüger Nationalpark grenzt. Die privaten Reservate sind wirklich etwas ganz besonderes und meiner Meinung nach ein absolutes Muss auf jeder Südafrika-Reise. Sie liegen entweder auf einem privaten, umzäunten Konzessionsgebiet oder grenzen unmittelbar und ohne Zäune an den Krüger Nationalpark, was einen Wechsel der Wildtiere zwischen den privaten Reservaten und dem Krüger Nationalpark ermöglicht. Besuchern des Nationalparks ist es jedoch nicht gestattet in die privaten Gebiete zu fahren, wenn sie dort keine Übernachtung gebucht haben. Hierdurch wird die Anzahl der Besucher begrenzt, was es zu einer exklusiven Erfahrung und einem besonderen Erlebnis macht. Das Treecamp liegt mitten im südafrikanischen Busch und ist nicht umzäunt, so dass man einen uneingeschränkten Blick in die Wildnis hat und die Tiere mit etwas Glück schon von der Lodge aus beobachten kann. Wir haben dort z. B. erlebt, wie eine Elefantenherde das Camp besuchte, als wir gerade auf der Terrasse zum Abendessen zusammen saßen. Nur ein paar Meter von uns entfernt tranken sie seelenruhig aus dem Pool – das war wirklich ein einmaliges und atemberaubendes Erlebnis!
Das Highlight waren natürlich die Pirschfahrten in den offenen Safarifahrzeugen. Jeweils drei Stunden morgens und nachmittags ging es, in Begleitung eines Rangers und eines Spurenlesers, auf die Suche nach wilden Tieren raus in den Busch. Die Ranger waren mit Leidenschaft dabei und hatten ein immenses Wissen über die Tiere und deren Verhaltensweisen. Zu jedem noch so kleinen Tier konnten sie eine interessante oder lustige Geschichte erzählen. Wenn zwischendurch Zeit ist, kann man zusätzlich auch an einem Bushwalk teilnehmen und etwas über die Pflanzenwelt und Tierspuren lernen. Mit etwas Glück hat man auch die Möglichkeit Tiere zu beobachten. Wir haben z. B. auf einem Walk ein Nashorn erspäht und konnten es eine Weile aus sicherer Entfernung beobachten. Man ist einfach mitten in der Natur, was es so besonders macht. Nachts kann man oft die Hyänen oder Löwen rufen hören – Naturerlebnis pur! Es fiel uns wirklich nicht leicht, das Camp nach zwei Nächten wieder zu verlassen. Nach einem Zwischenstopp am Blyde River Canyon ging es für uns nach Johannesburg, von wo unser Rückflug nach Hause ging.
Fazit: Südafrika ist immer eine Reise wert! Das Land ist vielfältig und hat einfach unglaublich viel zu bieten: schöne Städte, atemberaubende Landschaften, leckeres Essen, guten Wein, herzliche Menschen, viele wilde Tiere, schöne Strände u. v. m. Aber vor allem hat es einen ganz besonderen Zauber, den man kaum beschreiben kann und der einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Und so planen die meisten Kunden auch gleich nach ihrer Rückkehr wieder die nächste Reise in dieses traumhafte Land.