Colca Canyon
Im Tal der Anden-Kondore
Eine der tiefsten Schluchten der Erde
Im Süden Perus, etwa 100 Kilometer nördlich von Arequipa liegt der Colca Canyon, der im Spanischen unter dem Namen „Cañón del Colca“ bekannt ist. Die Schlucht zählt zu den tiefsten der Erde und stellt den berühmten Grand Canyon in den USA in den Schatten, denn der Colca Canyon ist etwa doppelt so tief. Entstanden ist der Colca Canyon über Millionen von Jahren durch den Colca Fluss, der sich seinen Weg durch das Gebirge suchte und somit das Colca Tal, das „Valle del Colca“, bildete. Landschaftlich vielfältig umfasst die Schlucht mehrere Klimazonen. Die Einheimischen haben die Fruchtbarkeit der Region bereits zu Pre-Inka-Zeiten erkannt und nutzen die Steilhänge und Umgebung noch heute für die Landwirtschaft in beeindruckendem Terrassensystem. Angebaut werden beispielsweise Mais, Kartoffeln und Quinoa. Bekannt ist der Colca Canyon neben seinen landschaftlichen Reizen aber vor allem für die hier lebende Tierwelt. Die Schlucht bietet Heimat für die gefährdeten Anden-Kondore, die hier gute Windverhältnisse und Thermik zur Fortbewegung vorfinden. Die Männchen der „Könige der Lüfte“ können eine eindrucksvolle Flügelspannweite von bis über 3 Metern erreichen und sind somit die größten Raubvögel der Welt.
Die Anreise zum Colca Canyon erfolgt üblicherweise ab der „Weißen Stadt“ Arequipa zu den beiden Hauptorten Chivay und Cabanaconde am Colca Canyon. Durch das schöne Pampa Hochland – „Pampa de Arrieros“ – mit zahlreichen Herden an Alpakas, Vicuñas und Lamas sowie über einen der höchsten Pässe Perus wird schließlich der Colca Canyon erreicht.
Aktivitäten am Colca Canyon
Im Tal der Kondore gehört natürlich die Tierbeobachtung zu den Top-Aktivitäten. Zu den bekanntesten Aussichtspunkten zählt das Kreuz des Kondors, das sogenannte „Cruz del Condor“, von dem Besucher die hier aufsteigenden Anden-Kondore mit etwas Glück beobachten können. Wichtige Voraussetzungen, diese in ihrer vollen Pracht über dem Colca Tal kreisen zu sehen, ist einerseits das richtige Wetter, andererseits die Tageszeit. An sonnigen, warmen und trockenen Tagen bietet sich den Anden-Kondoren die beste Thermik. Außerdem ist früh aufstehen unabdingbar, da die majestätischen Tiere die Morgenstunden nutzen und zur Mittagszeit meist wieder aus den Lüften verschwunden sind. Da es am Aussichtspunkt recht windig und kalt werden kann, ist entsprechende Kleidung empfehlenswert. Entlang des Colca Canyon befinden sich noch weitere Aussichtspunkte, die eine tolle Aussicht in die Schlucht ermöglichen. Für das Nachmittagsprogramm lohnt sich ein Besuch der Heißen Quellen, die mit ihrem mineralhaltigen und heißen Wasser zum Entspannen einladen. Man erreicht diese leicht von Chivay, dem größten Ort des Tales. Für Trekking-Begeisterte mit guter Kondition gibt es relativ gut ausgebaute Wanderwege in die Schlucht, die beispielsweise ab Cabanaconde an der grünen Oase Sangalle mit Erfrischungsmöglichkeiten vorbeiführen. Ausreichend Wasser, Sonnenschutz und entsprechende Ausrüstung sollten hierfür mitgenommen werden.
Unser Tipp: Wer genügend Zeit hat, sollte definitiv mehrere Tage am Colca Canyon verbringen, da alleine die An- und Abreise von und nach Arequipa relativ viel Zeit in Anspruch nimmt.
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