Reisebericht Australien: "G'Day" Sydney
Ankunft in Sydney nach einem langen Flug mit Stopp in Singapur, etwas müde aber aufgeregt und voller Vorfreude und Tatendrang auf das, was mich hier in Down Under erwartet. Nach unserem Check-In im Hotel All Seasons Menzies ging es dann auch gleich weiter zum zentralen Ausgangspunkt für Sydney’s Highlights, dem belebten Circular Quay, der Bus-, Schiff-und Zugbahnhof im Stadtzentrum von Sydney mit Cafés, Rasenflächen zum Ausruhen, Straßenmusikern und geschäftigem Treiben. Hier starten alle Fähren sowie die meisten Hafenrundfahrten und von hier aus sind es nur wenige Minuten zu Fuß zur Oper.
Wir machten uns auf zu einer entspannten „Sydney Harbour Morning Coffee Cruise“, rund um den wunderschönen großen Naturhafen Sydneys, vorbei am Sydney Opera House und Harbour Bridge, schönen Uferlandschaften, unzähligen weißen Segelbooten und passierten auch das Haus von Elton John in Sydney, hypermodern mit dunklen Glasflächen. Zu empfehlen ist eine solche Tour auch zum Sonnenuntergang, wenn man bereits die Lichter der Stadt sieht und der Himmel in leuchtenden Farben erstrahlt.
Zum Seafood Mittagessen ging es an den Darling Harbour mit seiner quirligen Hafenpromenade. Hier befindet sich auch das National Maritim Museum, welches sofort durch die davor liegenden historischen Schiffe zu erkennen ist, der Sydney Wildlife Zoo und das Aquarium. Gerne hätte ich mich hier auf die Suche nach Nemo gemacht, aber die Zeit war knapp. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Besuch in Sydney. Zwischen September und Dezember findet in Darling Harbour jeweils samstagsabends ein Feuerwerk statt, welches sich laut unseres Reiseführers großer Beliebtheit erfreut. Am Nachmittag ging es noch hoch auf die auf 305 Metern Höhe gelegene Aussichtsplattform des Sydney Towers, welche eine fantastische Sicht auf Sydney eröffnet und meine Kamera in den Dauermodus bringt. Von hier oben aus lasse ich mir die Sehenswürdigkeiten Sydneys zeigen, unter uns der Hyde Park mit den Hyde Park Barracks, St. James Church, die St. Mary’s Kathedral, der botanische Garten, das stattliche Gebäude der State Library mit dem benachbarten Parliament of New South Wales und natürlich dürfen Oper und Harbour Bridge nicht fehlen.
Ein bisschen Shopping muss natürlich auch sein und sie sollten sich dafür etwas mehr Zeit lassen. Die nostalgische, noble Strand Arcade ist definitiv einen Besuch wert und ermöglicht einen Einkaufsbummel in historischem Ambiente und auch das wunderschöne Einkaufszentrum im prachtvollen Queen Victoria Building mit seinen teuren, exquisiten Geschäften, Cafés und Restaurants sollten sie nicht missen.
Abends genossen wir noch einen Rundumblick auf Sydney bei Nacht vom 300 Meter hohen AMP Tower. Die Auffahrt ist kostenpflichtig und ich erfuhr, dass man dies auch noch schöner und günstiger haben kann und zwar mit einem Drink in der „Blue Bar on 36“ in der 36. Etage des Shangri La Hotels. Auch diese Info habe ich für meinen nächsten Besuch abgespeichert!
Und so endete der lange anstrengende erste Tag in Sydney! Vollgepackt mit wunderbaren Bildern dieser beeindruckenden Stadt mit ihrer einzigartigen Lage am Rande des Ozeans. Unser nächster Tag ist reserviert für die meist besuchten und imposantesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Zuerst stand eine Führung des zum UNESCO Weltkulturerbe gehörenden Sydney Opera House an. Vom dänischen Architekten Jorn Utzon konzipiert, von Queen Elizabeth 1973 eröffnet, war sie aufgrund der langen Bauzeit und der ständig steigenden Kosten für lange Zeit ein sehr umstrittenes Bauwerk und wurde von den Australiern als ‚Nonnen im Sturm‘ oder ‚ kopulierende Schildkröten‘ beschimpft. Heute ist sie das Wahrzeichen Australiens, auf welches man sehr stolz ist. Die Geschichte erinnert stark an den Bau unserer Elbphilharmonie und es bleibt zu hoffen, dass diese eine ebenso rasante Entwicklung als Wahrzeichen Hamburgs nehmen wird.
Das Sydney Opera House bietet nicht nur ein Opernhaus mit hervorragender Akustik, sondern beherbergt auch einen Konzertsaal und mehrere Theater und ist eine lebendige, für jeden zugängliche Kulturstätte mit unzähligen jährlichen Veranstaltungen, darunter auch viele Gratiskonzerte. Im Guillaume at Bennelong, einem sehr beliebten französischen Restaurant, welches sehr beeindruckend in der südlichen Muschel der Oper liegt, reicht die Zeit leider nur für eine Tasse Kaffee.
Und so ging es weiter zum zweiten bedeutenden Wahrzeichen Sydneys, der 503 Meter hohen bogenförmigen Harbour Bridge. Ein bisschen mulmig ist mir schon, denn es stand der Bridge Climb an. Wir durften nichts mitnehmen, leider noch nicht einmal die Kamera! Jeder musste Schuhe mit Gummisohlen anziehen und bequeme Kleidung. Über unsere Kleidung mussten wir einen speziellen Anzug ziehen. Das Ganze sollte ca. 3,5 Stunden dauern. Vorher mussten wir uns noch einem Alkoholtest unterziehen und einen Metalldetektor durchlaufen. Angeleint begannen wir mit unserem Guide den Aufstieg. Scheint ja echt gefährlich zu werden! Das Ganze entpuppte sich dann als völlig ungefährlicher, zugegebenermaßen recht teurer Spaß, aber mit einer Menge Lachen, tollen Ausblicken auf Sydney und einem super Erinnerungsfoto unserer Gruppe, winkend auf dem höchsten Punkt der Brücke, hinter uns die Oper und die Skyline von Sydney. Und nicht zu vergessen: dem „Climber-Certificate“, welches mir bestätigt, erfolgreich die Sydney Harbour Bridge bestiegen zu haben!
Nach diesem aufregenden Erlebnis machte ich mich auf den Weg zum Circular Quay und nahm die Fähre zum Bondi Beach, einer der berühmtesten Strände und ein bekannter Surf Spot Australiens. Ich genoss bei einem Strandspaziergang die völlig relaxte Atmosphäre und wurde von einer älteren Dame angesprochen und in ein sehr nettes Gespräch verwickelt. Überhaupt empfand ich die Australier als völlig entspannte, freundliche und angenehme Zeitgenossen und alles ist hier ein bisschen anders getaktet, es geht weniger hektisch zu.
Auch am folgenden Tag ließ ich mich treiben, spazierte durch die Royal Botanic Gardens und auch von hier hatte ich wieder die besten Ausblicke auf das Wasser, das Opera House und die Harbour Bridge. Vorbei am Gouverneurspalast, 1846 im neogotischen Stil erbaut, erinnert er an eine Burg und liegt mitten im botanischen Garten. Das Australian Museum, die Art Gallery of New South Wales und das Mint Museum musste ich leider mangels Zeit links liegen lassen. So blieb mir für den hoffentlich nächsten Besuch noch einiges zu tun!
Am Nachmittag stand mit der Gruppe ein Besuch des geschichtsträchtigen, ältesten Hafenviertels The Rocks an mit seinen Sandsteinhäusern, kopfsteingepflasterten Straßen und Gassen. Hier landeten die europäischen Sträflinge und errichteten diesen Stadtteil. The Rocks ist nur ca. fünf Minuten vom Circular Quay entfernt – es ist überhaupt einfach sich in Sydney zurechtzufinden. Der Spaziergang durch das Stadtviertel macht Spaß, es gibt hier viele einladende Pubs, zum Teil mit eigenen Brauereien, viele schöne Geschäfte in historischem Ambiente, Cafés, Künstlermärkte und Restaurants.
Und in einem der Restaurants of the Rocks verbrachten wir auch unseren Abschiedsabend, direkt in einem der alten Sandsteingebäude, im berühmten Campbell’s Storehouse an der Campbells Cove Waterfront, in Wolfie’s Grill Restaurant. Wir saßen draußen und wie sollte es anders sein, mit Blick auf die Oper und Harbour Bridge und zum Essen gab es australische Spezialitäten, Känguru und Krokodil, welche überraschenderweise sehr lecker schmeckten. Känguru-Fleisch ist dunkelrot, sehr mager und erinnert an Wild; Krokodil hat helles, zartes, festes Fleisch und schmeckt ein bisschen nach Pute oder Huhn. Dazu gab es hervorragenden australischen Wein.
Unser Abschiedsabend endet mit einem mächtigen Gewitter, wir saßen zwar draußen, aber überdacht und waren hingerissen von dem sich uns bietenden grandiosen Schauspiel. Oper und Harbour Bridge direkt vor uns werden immer wieder von kräftigen Blitzen taghell beleuchtet. Es regnet in Strömen und ich bin einfach nur dankbar für die wunderbare Zeit in Sydney.