Australien Reisebericht - Reiseexpertin Tatjana am Mundi Mundi Lookout

Reisebericht Australien – Unterwegs im Red Centre

Nach unseren unglaublich tollen Tagen im Top End ging unsere Reise im Red Centre weiter.

Hier geht es zum Reisebericht des ersten Teils der Reise.

Wir flogen von Darwin nach Alice Springs, wo wir mit dem Flughafen Shuttle zum Hotel fuhren.

Am nächsten Morgen war frühes Aufstehen angesagt, da wir um 04:30 Uhr zu unserer einstündigen Heißluft-Ballonfahrt über das Outback abgeholt wurden.  Dann hieß es einsteigen und los ging‘s! Wir stiegen langsam in die Luft und konnten von oben den Sonnenaufgang am Horizont verfolgen. Wir stiegen bis auf 1000 Meter und hatten so einen gigantischen Ausblick über Alice Springs, die West und East Macdonnell Ranges und die gesamte Umgebung. Nach einer holprigen Landung durften wir noch helfen, den riesigen Ballon wieder einzupacken und danach gab es noch den obligatorischen Sekt und ein paar Snacks. Und dann waren wir vor 08:00 Uhr schon wieder im Hotel.

Reisebericht Australien - Silverton Art Gallery

Hot Air Balloon

Später fuhren wir mit dem kostenlosen Hotel Shuttle in die kleine Innenstadt von Alice Springs, wo wir auf der Todd Mall mit vielen Restaurants, Läden und Kunstgalerien unterwegs waren. Wir besuchten noch die Royal Flying Doctor Service Tourist Facility. Dort erfährt man viel über die Geschichte der Einrichtung und wie die „fliegenden Ärzte“ heute arbeiten. Man kann sich eines der Flugzeuge von innen anschauen, mit VR-Brillen live bei einem Einsatz dabei sein und es gibt viele Erfahrungsberichte von Piloten und medizinischem Personal. Für alle Australier, die in abgelegenen Gegenden leben, ist dies die einzige Möglichkeit, medizinische Versorgung zu erhalten.

Nach einer kurzen Entspannung am Hotelpool besuchten wir am späten Nachmittag nach das Kangaroo Sanctuary etwas außerhalb von Alice Springs. Dieser Ausflug findet nur an drei Tagen der Woche statt und man kommt nur mit einer geführten Tour auf das Gelände. Daher unbedingt vorher buchen! Das Sanctuary wurde 2011 von Chris „Brolga“ Barns gegründet, der sich bis heute liebevoll um seine Schützlinge kümmert und alle Touren persönlich durchführt. Auf dem riesigen Gelände leben Kängurus, die als verwaiste Babys gerettet wurden, bevor sie in kleinen Grüppchen wieder in die Freiheit entlassen werden können. 

Ich würde auf jeden Fall jedem, der in Alice Springs ist, den Besuch des Sanctuary’s empfehlen. Man tut nicht nur etwas Gutes für diese faszinierenden Tiere, man hat auch ein unglaublich schönes Erlebnis.

Kings Canyon Creek 

Reisebericht Australien - Silverton Art Gallery

Kings Creek

Für die nächsten 4 Tage und 3 Nächte schlossen wir uns einer kleinen Gruppe an. Getroffen haben wir uns morgens um 08:00 Uhr in Alice Springs, von wo aus es mit ein paar Zwischenstopps zunächst Richtung Watarrka (Kings Canyon) ging. Der erste Stopp fand in Erldunda statt, wo einige gerettete Emus und ein Esel leben. Mittagessen gab es an der Kings Creek Station, wo man gleichzeitig Kamele anschauen und (unter anderem) Kamel Burger essen konnte. Bevor es zum Campground ging, haben wir noch einen kleinen Walk im Kings Canyon Creek gemacht, wo wir uns schon einmal anschauen konnten, was uns am nächsten Morgen beim Kings Canyon Rim Walk erwartete. Im Canyon selbst ist es sehr grün und die steilen Felswände und Steinbrocken, die von der Sonne angestrahlt werden, sind leuchtend rot.

Am Campingplatz angekommen, haben wir unsere Zelte für die nächsten beiden Nächte bezogen und haben anschließend den Sonnenuntergang auf einer eigens errichteten Plattform mit einem Drink genossen.Man betrachtet dort tatsächlich nicht die Sonne direkt, sondern hat diese im Rücken und schaut die Felsen an, die in der goldenen Stunde orange-rot leuchten.

Kings Canyon Rim Walk

Der nächste Tag startete bereits um 06:00 Uhr mit Frühstück im Camp, da wir um 07:00 Uhr mit dem Aufstieg für den Kings Canyon Rim Walk beginnen wollten. Da man die meiste Zeit in der Sonne wandert und es dadurch sehr heiß werden kann, sollte man auf jeden Fall früh morgens starten. Zumal der Zugang auch um 09:00 geschlossen wird, sollten für den Tag Temperaturen von über 36°C vorhergesagt werden. Ein Hut, festes Schuhwerk, Sonnencreme und genügend Wasser sind ebenfalls unerlässlich.

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Kings Creek Rim Walk

Der Start ist das anstrengendste der ganzen Wanderung, da man circa 25 Minuten auf felsigen Stufen hinauf steigt. Davon sollte man sich aber keinesfalls abschrecken lassen. Die Ausblicke von oben und während der restlichen Wanderung sind es allemal wert. Wenn man es in einem entspannten Tempo angeht, sollte es auch für die meisten kein Problem sein. Man muss nicht super durchtrainiert sein, um die Wanderung problemlos zu bewältigen. Oben angekommen geht es die meiste Zeit relativ eben. Man wandert über Stock und Stein, muss ab und zu etwas klettern und kann ständig andere Ausblicke, Felsformationen, Schluchten und Gesteinsfarben entdecken. Am spektakulärsten sind natürlich die Blicke hinunter in den Canyon, an den fast senkrechten Felswänden hinab.

Alles in allem haben wir für die Wanderung gute drei Stunden gebraucht. Zwischendurch haben wir mehrere kleine Pausen gemacht und sind auch zwei „Umwege“ gegangen, die ich aber jedem empfehlen würde. Der erste ging zum „Cotterills Lookout“ und der zweite hinab in den „Garden of Eden“. Zusammen hat das den circa 6 Kilometer langen Rundweg um ungefähr 1,2 Kilometer verlängert. Der Garden of Eden stellt einen starken Kontrast zur roten Felslandschaft dar. Man steigt von den kargen Felsen hinab in eine grüne Oase mit unzähligen verschiedenen Pflanzen und einem Wasserloch. Das Schwimmen hier ist verboten, da es sich um einen heiligen Platz der Traditional Owners handelt.

 

Reisebericht Australien - White Cliffs Sonnenuntergang

Light Towers

Nach einer Entspannungspause und Mittagessen im Camp machten wir uns nachmittags auf zu einer Cultural Experience mit den Ureinwohnern. Dort wurde uns die traditionelle Lebensweise näher gebracht, gezeigt, von was sich die Ureinwohner früher ernährten („Bush Tucker“), wie sie jagten, welche Pflanzen sie für ihre medizinische Zwecke nutzen und wie die traditionellen Dot Paintings entstehen und wie sie zu deuten sind. Ein durchaus spannender Einblick, den man sonst nicht so oft erhält.

Direkt an die Sunset Plattform angeschlossen, befindet sich die Lichtinstallation „Light Towers“ des Künstlers Bruce Munro, der für die riesige Installation „Field of Lights“ am Uluru bekannt ist.

Auf einer kleinen Fläche im roten Sand wurden 69 Türmchen, bestehend aus jeweils 216 eigens dafür hergestellten Glasflaschen, konzentrisch angeordnet. Jedes der Türmchen verfügt über einen eigenen Solarstromanschluss, Lautsprecher und WLAN, wodurch die eigens dafür komponierte Musik und die wechselnden Farbspiele untereinander koordiniert werden können. Es war unglaublich beruhigend und entspannend, sich im Dunkel zwischen den Towers treiben zu lassen, der Musik zu lauschen und die wechselnden Farben zu beobachten.

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Uluru

Der nächste Morgen startete ganz schön aufregend, da sich ein Dingo ins Camp schlich und eine Metalldose voll Kakao-Pulver stahl. Die Vorstellung, wie der Dingo anschließend irgendwo im Outback sitzt und sich eine heiße Schokolade kocht, brachte dann alle zum Lachen und hat uns wieder versöhnlicher gestimmt.

Nach dem Frühstück brachen wir auf in Richtung Kata Tjuṯa und Uluru. Unterwegs machten wir einen kurzen Stopp, von wo aus man auf der einen Seite den „Mount Conner“ (auch bekannt als „Atila“) betrachten kann, der aus der Weite oft mit dem Uluru verwechselt wird. Auf der anderen Seite kann man eine kleine rote Sanddüne hochklettern und hat einen wunderbaren Panoramablick auf den ausgetrockneten „Amadeus Salt Lake“.

Mittagessen gab es im kleinen Örtchen Yulara, bevor es weiter ging zu Kata Tjuṯa, früher auch bekannt als „Die Olgas“. Kata Tjuṯa bedeutet „viele Köpfe“, was wahrscheinlich auf die Form der Felsen zurückzuführen ist. Wir wanderten den 2,6 Kilometer langen Walpa Gorge Walk, der uns zwischen 2 der insgesamt 36 Felsen führte, mit dem beeindruckenden Mount Olga zu unserer Linken. Zwischen den riesigen Felsen und den mächtigen herausgebrochenen Felsbrocken fühlt man sich klitzeklein.

Der letzte Stopp unserer Tour war schließlich der Uluru, auch bekannt als „Ayer’s Rock“. Der beeindruckende Monolith ist eines DER Wahrzeichen Australiens und der Besuch dort stand zuvor auch auf meiner eigenen Bucket List. Für die Traditional Owners hat dieser Felsen eine ganz besondere spirituelle Bedeutung und so wurde das Besteigen im Oktober 2019 offiziell verboten.

Wir wanderten am Nachmittag Mala Walk, der bis zur Kantju Gorge führt. Der Weg direkt am Fuße des Felsen entlang ist nicht nur landschaftlich, sondern auch kulturell und geschichtlich sehr spannend und faszinierend, da man einiges über die Traumzeit-Geschichten, das Leben der Ureinwohner und die spirituelle Geschichte des Ortes erfährt. Die Kantju Gorge am Ende des Walks ist ein äußerst friedlicher Ort, eingerahmt von riesigen, senkrechten roten Felswänden auf der einen Seite und viel Vegetation auf der anderen Seite.

 Kuniya Walk zum  Mutitjulu Wasserloch

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Kings Camp

Der nächste Morgen startete wieder sehr früh, da wir um 05:15 aufbrachen, um auch den Sonnenaufgang am Uluru erleben zu können. Leider war es zu bewölkt, und die aufgehende Sonne konnte kaum durch die Wolkendecke brechen. Es war aber trotzdem ein sehr schönes Erlebnis. Anschließen wanderten wir noch den Kuniya Walk, der Bus zum Mutitjulu Wasserloch führt.

Auch hier kann man wieder sehr schöne Ausblicke auf den Felsen genießen und viel über die Vergangenheit und Traumzeit-Erzählungen der Traditional Owners lernen. Am Wasserloch zeigte uns unser Guide noch etwas ganz Besonderes, was mich auch jetzt immer noch fasziniert. Am Wasserloch und am Weg entlang standen einige River Red Gum Trees, eine Art Eucalyptus Baum. Wenn man sein Ohr an den Stamm drückt, kann man den Baum tatsächlich „trinken“ hören. Es hört sich an, als ob große Wassermassen ein Rohr entlang rauschen.

 Anschließend machten wir uns auf den Rückweg nach Alice Springs, wo unsere Tour endete.

 Botanischer Garten von Alice Springs 

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ASP Botanical Garden

Am nächsten Morgen machten wir uns auf zum botanischen Garten von Alice Springs mit der Hoffnung, die dort wild lebenden Wallaroos und Wallabies anzutreffen. Wir wurden nicht enttäuscht und konnten viele Tiere beobachten. Darunter sogar eine Mama mit ihrem Jungtier.

Da sich vor allem die kleinen dunklen Wallabies sehr gut an die Umgebung anpassen, muss man oft sehr genau hinschauen, um die süßen Tierchen zu erspähen.

Nach getaner „Arbeit“ gönnten wir uns noch einen Smoothy und eine Stückchen Schokotorte im garten-eigenen Café, bevor wir uns auf den kurzen Fußweg zurück zum Hotel und schließlich zum Flughafen machen.

Nach dieser wunderschönen Reise plane ich gedanklich schon meinen nächsten Besuch in Down Under!